Einblicke in die Bodycam von einem Ausbilder für Sondereinsatzkräfte

Anton Bos teilt seine bewährten Ansichten über den Einsatz von Bodycams in der Strafverfolgung und stützt sich dabei auf seine umfangreichen Erfahrungen als BOA-Ausbilder in den Niederlanden. Seine Einblicke bieten ein praktisches Verständnis dafür, wie diese Werkzeuge den Beruf prägen. 

Bodycams ZEPCAM rund unten

Treffen Sie Anton Bos, den Direktor von Boatrainer.nlder eine Fülle von praktischen Erfahrungen in seine Rolle als Ausbilder für BOAs (Dutch Special Enforcement Officers) und Sicherheitsexperten in den Niederlanden. Mit einem grundlegenden Hintergrund in integrierter Sicherheitswissenschaft und einer Pionierarbeit als erster Jugend-BOA des Landes hat Bos die Ränge erklommen, um Teams in Aufsicht und Durchsetzung zu leiten. Heute nutzt er sein umfangreiches Fachwissen bei BOAtrainer.nl BV und als Jugend-BOA-Trainer bei Jeugdboa.nlDabei konzentriert er sich auf Themen wie die Leitung von Jugendgruppen und die berufliche Entwicklung von BOAs. Sein praktischer Ansatz gewährleistet, dass die von ihm angebotene Ausbildung in der Realität der Strafverfolgungsarbeit verwurzelt ist.

F: Wie wirken sich die Bodycams auf die tägliche Arbeit der BOAs aus?

Anton Bos: "Bodycams sind ein Wendepunkt. Sie helfen BOAs, bedrohliche Situationen zu deeskalieren, Eskalationen oder Vorfälle zu dokumentieren und ihr Handeln zu reflektieren. Es geht nicht nur um die Aufzeichnung, sondern auch um die Sensibilisierung für professionelles Verhalten und Kommunikation."

F: Wie reagieren die Bürger im Allgemeinen, wenn sie eine Bodycam sehen?

Anton Bos: "Die meisten Menschen sehen das jetzt als normal an. Bodycams werden zu einem Standardbestandteil der Ausrüstung verschiedener Strafverfolgungsbehörden, von der Polizei bis zu Sicherheitsbeamten. Es ist ein Zeichen von Professionalität und Transparenz."

F: Wie tragen Bodycams zur Sicherheit der BOAs und der Bürger bei?

Anton Bos: "Bodycams haben eine vielseitige Rolle bei der Verbesserung der Sicherheit. Sie bieten nicht nur ein Mittel zur Deeskalation von Situationen, sondern dienen auch als wichtiges Beweismittel in Gerichts- und Beschwerdeverfahren. Ihre Anwesenheit gewährleistet, dass die BOAs bei der Ausübung ihrer Aufgaben geschützt sind, und trägt somit zur allgemeinen öffentlichen Sicherheit bei."

F: Können Sie ein Beispiel für eine Situation nennen, in der eine Bodycam für einen BOA entscheidend war?

Anton Bos: "Sicherlich. Vor kurzem gab es einen Fall, in dem ein BOA eine Gruppe Jugendlicher konfrontierte. Ein Jugendlicher griff den BOA an und flüchtete dann. Dank der Bodycam-Aufnahmen konnte der Angreifer identifiziert und festgenommen werden. Das ist ein klares Beispiel dafür, wie Bodycams für Sicherheit und Verantwortlichkeit sorgen können."

F: Inwieweit hat die Einführung von Bodycams die Wahrnehmung der BOAs in der Öffentlichkeit verändert?

Anton Bos: "Ich bin mir nicht ganz sicher, wie stark sich die öffentliche Wahrnehmung verändert hat. Es ist jedoch klar, dass Bodycams zunehmend als normaler Bestandteil des Instrumentariums der Strafverfolgungsbehörden angesehen werden und für Professionalität und Verantwortlichkeit stehen."

F: Wie verbessert die Bodycam-Schulung die Professionalität und Effektivität der BOAs?

Anton Bos: "Die Schulung schärft das Bewusstsein für ihr Verhalten und ermöglicht es ihnen, ihre Interaktionen zu überprüfen und zu reflektieren. Es geht darum, die Auswirkungen ihres Handelns zu verstehen und ihr Vorgehen zu verbessern."

F: Was sind die häufigsten Missverständnisse über Bodycams, auf die Sie bei Ihren Schulungen stoßen?

Anton Bos: "Ein weit verbreitetes Missverständnis ist, dass Bodycams für die interne Überwachung von BOAs gedacht sind. In Wirklichkeit besagen die meisten Richtlinien, dass Bodycam-Aufnahmen nicht in Personalakten verwendet werden dürfen. Sowohl die BOAs als auch die Back-Office-Manager müssen die Aufnahmen mit Integrität und Transparenz behandeln."

F: Wie helfen die Bodycam-Aufnahmen bei der Bewertung und Verbesserung der BOA-Leistung?

Anton Bos: "Wir verwenden Bodycam-Aufnahmen ausgiebig in unserer Ausbildung. Es ermöglicht uns, Situationen klar zu bewerten und sie mit den BOAs zu besprechen. Dies kann auf individueller Basis, mit einem Team oder sogar auf nationaler Ebene über verschiedene BOA-Gruppen hinweg geschehen, wodurch die Qualität der Strafverfolgung insgesamt verbessert wird."

F: Können Sie die rechtlichen und datenschutzrechtlichen Aspekte erläutern, die BOAs beim Einsatz von Bodycams beachten sollten?

Anton Bos: "Vor dem Einsatz von Bodycams ist eine Datenschutz-Folgenabschätzung (DPIA) und ein klares Protokoll erstellt werden, in dem die rechtlichen und datenschutzrechtlichen Aspekte dargelegt werden. Wenn man auf diese Bedenken eingeht und klare Erklärungen abgibt, werden Befürchtungen in Bezug auf Datenschutz und Überwachung in der Regel zerstreut.

F: Welche Tipps haben Sie für Kommunen, die den Einsatz von Bodycams erwägen?

Anton Bos: "Jeder BOA sollte eine vollständige Grundausbildung absolvieren, bevor er Bodycams einsetzt. Wir sehen oft, dass die Ausbildung unzureichend ist oder dass man sich auf teambasierte Erklärungen verlässt, was zu Missbrauch oder Missverständnissen im Umgang mit Bodycams führt. Eine Grundzertifizierung sollte ein obligatorisches Minimum sein."

F: Welche zukünftigen Entwicklungen in der Bodycam-Technologie halten Sie für die Strafverfolgung für entscheidend?

Anton Bos: "Ich sehe ein großes Potenzial in der Integration von Bodycams mit anderen Geräten, wie Dashcams oder Notrufknöpfen an Funkgeräten. Darüber hinaus könnten Kameras mit zwei Kamerapositionen, die eine 360-Grad-Ansicht bieten, revolutionär sein, insbesondere in Situationen, in denen die Bedrohung aus mehreren Richtungen kommen kann. 

Video: BOA-Training aus der Perspektive einer ZEPCAM T2+ Bodycam

Anton Bos - Bootstrainer
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