Die schottische Polizei fordert Bodycams nach fast 7000 Übergriffen auf Beamte
Der schottische Polizeiverband fordert, dass alle seine Beamten mit Bodycams ausgestattet werden, nachdem bekannt wurde, dass es im letzten Jahr zu fast 7000 Übergriffen auf das Personal kam. Nach Ansicht von Police Scotland könnte der Einsatz von Bodycams zu einem "Anstieg von Schuldbekenntnissen" führen und den Druck auf die Gerichte verringern.
Die Polizei teilte mit, dass im vergangenen Jahr Tausende von Beamten der schottischen Polizei angegriffen wurden. Insgesamt wurden 6942 Übergriffe auf Beamte und Mitarbeiter registriert. Das sind 413 mehr als im Jahr zuvor. Die Polizei in Schottland führt derzeit eine nationale Konsultation um Meinungen zu Bodycams für Polizeibeamte einzuholen. Derzeit haben nur Beamte in Teilen des Nordostens Schottlands Zugang zu Bodycams. Nachdem sie dort im Jahr 2013 getestet wurden, sind die Bodycams seither im Einsatz geblieben.
Starke öffentliche Unterstützung für den Einsatz von Bodycams
Die Initiative zur Durchführung einer landesweiten Konsultation folgt auf "positive Ergebnisse" einer ähnlichen Online-Umfrage vom Februar, bei der die Meinung der Öffentlichkeit zum Einsatz von Bodycams durch bewaffnete Beamte der schottischen Polizei zur Aufzeichnung bestimmter Vorfälle eingeholt wurde. Mit 9000 Antworten war dies eine der größten von der Polizei durchgeführten Umfragen. Die Ergebnisse zeigten, dass der Einsatz von Bodycams in der Öffentlichkeit auf große Zustimmung stößt.
Zuvor hatte Polizeipräsident Livingstone bereits die "dringende, kritische, ethische und operative Notwendigkeit" für die Ausstattung bewaffneter Beamter mit Bodycams genannt, die nun rechtzeitig zur COP26-Klimakonferenz der Vereinten Nationen, die dieses Jahr in Glasgow stattfindet, erfolgen wird.
Chief Superintendent Matt Richards, der das Projekt leitet, erklärt, es sei bereits bekannt, dass der Einsatz von am Körper getragenen Videokameras in der Öffentlichkeit auf große Zustimmung stößt. Er sagt: "Eine kürzlich durchgeführte öffentliche Umfrage hat gezeigt, dass eine deutliche Mehrheit der Teilnehmer der Meinung ist, dass der Einsatz von am Körper getragenen Videokameras das Vertrauen in die Polizei stärken würde.
Aufgrund dieser positiven Resonanz teilt Matt Richards mit, dass die Pläne zur Ausrüstung bewaffneter Beamter mit am Körper getragenen Videokameras vorangetrieben werden, wodurch die schottische Polizei mit anderen Polizeidiensten im Vereinigten Königreich gleichziehen wird.
Großer Schritt für die schottische Polizei
Chief Superintendent Matt Richards erklärt, er sei sich bewusst, dass die Einführung von Bodycams ein großer Schritt für die schottische Polizeiarbeit sei. Aus diesem Grund hat die schottische Polizei eine formelle öffentliche Konsultation zur Einführung von Bodycams für die Mehrheit der Polizeibeamten und -mitarbeiter im ganzen Land eingeleitet.
Er betont, wie wichtig es ist, weiterhin mit den Gemeinden zusammenzuarbeiten und sie immer dann einzubeziehen, wenn eine neue Technologie in Betracht gezogen wird, die direkte Auswirkungen auf die Öffentlichkeit hat. Auf diese Weise können sie ihre Meinung kundtun (die in die polizeilichen Pläne einfließen kann) und (ethische) Bedenken äußern, so dass die Polizeibeamten ihre Arbeit mit der Unterstützung der Öffentlichkeit fortsetzen können. Die Antworten auf die nationale Konsultation werden in Protokolle, Schulungen und Verfahrensregeln einfließen. Dadurch wird sichergestellt, dass Körperkameras in angemessener Weise und im Einklang mit den Wünschen der Öffentlichkeit eingesetzt werden. Die Polizei wird dadurch in der Lage sein, die Öffentlichkeit besser zu schützen und bei Bedarf die besten Beweise vor Gericht zu liefern.